Der europäische Solarmarkt steht vor der Renaissance: Für 2018 wird ein Wachstum von mehr als 30 % erwartet – neben Deutschland vor allem in den Niederlanden, Spanien und Frankreich. In Spanien und den Niederlanden werden 2018 erstmals mehr als ein Gigawatt zugebaut. Bis Ende 2019 sind in Spanien auch größere PV-Anlagen mit einer Leistung von knapp 4 GW geplant. Sonnige Zeiten sind auch für Frankreich angesagt: Bis 2023 sollen hier Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund 20 GW installiert sein. Neben großen PV-Kraftwerken werden hier auch Kleinanlagen sowie der Eigenverbrauch über Ausschreibungen gefördert.
Vielfältige Wachstumstreiber beleben die Märkte
Der Aufschwung in Europa hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Die Entwicklung der Märkte wird zunehmend weniger von staatlichen Förderprogrammen beeinflusst. Vielmehr profitieren sie von sinkenden Kosten und technischem Fortschritt. Darüber hinaus generieren neue Geschäfts- und Vermarktungsmodelle wie Stromabnahmeverträge, Mieterstrom und die Sektorenkopplung neue Geschäftsfelder. Abzulesen sind die erweiterten Wachstumschancen zudem am steigenden Solarengagement von Energieversorgern wie EDF, Enel, E.ON, innogy, Statoil und Vattenfall. Auch politische Anreize werden europaweit mit Ausschreibungen, Net-Metering oder Bürgerstrom immer häufiger gesetzt. In Frankreich beispielsweise soll die jährlich ausgeschriebene PV-Leistung ab 2018 auf 2,45 GW steigen.Wie in anderen Ländern ist in Italien die zunehmende Wirtschaftlichkeit einer der Haupttreiber für das Wachstum: Direkte Abnahmeverträge oder Eigenverbrauch und ein Repowering-Markt setzen hier wichtige Impulse. So dürfen ältere Anlagen bis 20 KWp mit mehr Leistung versehen werden, ohne dass der Betreiber den Einspeisetarif einbüßt. Spaniens PV-Markt wird Prognosen zufolge in diesem Jahr auf das 35-fache ansteigen: von 40 MW 2017 auf 1,4 GW 2018. Auch hier machen öffentliche Ausschreibungen einen großen Teil der PV-Projekte aus. Hinzu kommt die Ambition, die Ausbauziele der Europäischen Kommission für Erneuerbare Energien zu erreichen. Danach sollen bis 2020 20 % und bis 2030 30 % des Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. In den Niederlanden überzeugt das Vergütungsmodell Net-Metering für private PV-Hausanlagen und kleinere gewerbliche Anlagen viele Bürger und Gewerbetreiben de. Deutschland hat sich unter anderem mit sinkenden Kosten, Ausschreibungen und zunehmendem Eigenverbrauch zurück in die Erfolgsspur gebracht. Zudem profitiert der hiesige Markt für Eigenverbrauchslösungen von der bevorstehenden Nachrüstung von Anlagen, die nach 20-jähriger Laufzeit ab 1. Januar 2021 aus der EEG-Vergütung fallen. Dann werden weitere Eigenverbrauchskonzepte den Markt zusätzlich beleben.
Intersolar Europe greift Themen, Trends und Treiber auf
Als Leitmesse für die Solarwirtschaft greift die Intersolar Europe die Vielfältigkeit an neuen Treibern für den wachsenden PV-Markt auf. In München treffen die Akteure der Solarwirtschaft auf neue Technologien, Konzepte und Impulse, die das breit gefächerte Portfolio an Faktoren für den vitalen PV-Markt mit Leben füllen und das Wachstum weitervorantreiben. Sowohl in den Messeforen als auch auf der parallel stattfinden Intersolar Conference stehen Themen rund um den europäischen PV-Markt auf dem Programm: Konferenz-Sessions befassen sich unter anderem mit einzelnen europäischen Märkten, darunter Italien und Spanien, oder widmen sich PV Power Plants (Planung, Bau, Betriebsführung, Repowering) und künftigen Investitionsfeldern.www.intersolar.de