Fakten zum KDH
Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) unterstützt das Handwerk, die technischen und wirtschaftlichen Potenziale der Digitalisierung zu erschließen. Es ist Teil der Förderinitiative »Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse«, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).Für dieses Ziel werden praxisnahe Informations-, Qualifikations- und Unterstützungsangebote zur Verfügung gestellt, die in fünf bundesweiten Schaufenstern entwickelt und illustriert werden. Das Angebot ist kostenlos. Die Informationen anbieterneutral.
Zu den Partnern des Projekts zählen:
- Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik, Leibniz Universität Hannover
- Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
- SF-Nord: BFE Oldenburg, Informations- und Kommunikationstechnologien
- SF-Ost: Handwerkskammer Dresden, IT-gestützte Geschäftsmodelle
- SF-Süd: Handwerkskammer für Oberfranken, Bayreuth, Produktions- und Automatisierungslösungen
- SF-West: Handwerkskammer Koblenz, Digitale Prozesse
- SF-Digitales Bauen am BZB Krefeld.
Wie arbeitet das KDH?
Die Redaktion unterhielt sich darüber mit Stephan Blank, Referatsleiter Abteilung Wirtschafts-, Energie- und Umweltpolitik im Haus des Deutschen Handwerks in Berlin.»de«: Herr Blank, wie geht das Kompetenzzentrum bei einem Interessenten vor?
S. Blank: Zunächst möchte ich die Anmerkung machen, dass wir keine Beratungsleistung anbieten, sondern wir informieren die Interessenten, da wir ein Förderprojekt sind. Wir treten also mit den Firmen in den Dialog. Das kann zunächst auch nur ein Telefonat sein, um den Ist-Zustand des Betriebes festzustellen. Die Kollegen vor Ort in den einzelnen Schaufenstern haben die Themenkompetenzen, wie man sie auch in unseren Informationen findet. So ist es sinnvoll, ein weiterführendes und persönliches Gespräch dort zu machen.
»de«: Wie muss man sich den Digitalisierungsprozess heute vorstellen?
S. Blank: Wenn wir zurückschauen, war die E-Mail Anfang der 1990er-Jahre das erste digitale Medium, noch ca. fünf Jahre bevor das Internet als World Wide Web an den Start ging. Danach gab es für mich einen Zeitabschnitt, in dem alle fünf Jahre eine neue Technologie herauskam, bis hin zu den Smartphones und deren Apps. Jetzt befinden wir uns auf einer nächsten Stufe, nämlich der Vernetzung oder dem »Internet of Things«. Dazu zähle ich die Vernetzung von Maschinen oder Produkten mittels Sensoren und die Nutzung der daraus entstehenden Daten, z.B. in der Industrie. Blicken wir aber auf einen Handwerksbetrieb, geht es da teilweise um ganz andere Dinge, wie z.B. die Erstellung einer guten Internetseite oder eine Umstellung in der Rechnungserstellung, bis hin zur Nutzung von Social-Media-Kanälen.
»de«: Gibt es bereits erste Beispiele aus der Praxis?
S. Blank: Ja, es gibt bereits in vielen Gewerken interessante Erfolgsgeschichten, über die wir berichten können. Aktuell begleiten wir 17 Handwerksbetriebe, die sich bei uns für die Umsetzung eines Leuchtturmprojekts beworben haben. Der Prozess ist im Ganzen zunächst die Analyse der Ausgangssituation, geht dann über die Entwicklung von Maßnahmen bis hin zur Begleitung bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen im Unternehmen. Darin sehe ich einen ganz wichtigen Punkt, um die Betriebe, z.B. nach der Information über die Möglichkeiten der Digitalisierung, nicht mit der Umsetzung im eigenen Betrieb allein zu lassen. Das heißt, die Betriebe haben einen Partner für ihren Weg in die Digitalisierung. Darüber wollen wir nach Abschluss des Projekts auch berichten, damit andere auch einen Nutzen daraus ziehen können.
»de«: Herr Blank, vielen Dank für das Gespräch.
Wer an der Zusammenarbeit interessiert ist, kann sich auf der Seite www.handwerkdigital.de zusätzlich informieren. Dort gibt es auch die Möglichkeit der Kontaktaufnahme und Beispiele aus der praktischen Umsetzung in Handwerksbetrieben. Die Zusammenhänge der Förderinitiative »Mittelstand 4.0« in einer Gesamtübersicht zeigt die Seite www.mittelstand-digital.de.