Inspiriert durch die berühmte Architektur Lina Bo Bardis in Brasilien, wird der unterirdische Raum mit länglicher Ausdehnung umlaufend durch gewellte Sichtbetonwände begleitet, während die Sichtbetondecke und der PU Gussboden in tiefem Blau eingefärbt sind. »Unterirdische Räume vermitteln selten das Gefühl von Wohlbefinden und guter Orientierung. Der fehlende Bezug zur Außenwelt ist ein wesentlicher Grund dafür«, äußert Marco Serra und führt weiter aus: »Wir haben daher die Fahrradgarage als zusammenhängende Halle mit einer übersichtlichen Perimeterwand konzipiert. Sie wurde als Vorhangwand aus gewelltem Beton ausgeführt, welche durch ihre Vibration und Lichtbrechung dem Nutzer eine gute Orientierung und ein angenehmes Schauen ermöglicht. Ebenso wie in einem oberirdischen Gebäude ist so eine Fassade entstanden, die trotz fehlender Aussicht einen Bezug zur Außenwelt gibt.«
Die organische Formensprache der Wellenwand setzt sich in 16 großen, kreisrunden Deckenrücksprüngen fort, welche die relativ niedrige Deckenhöhe von 2,80 m im Verhältnis zum hallenartigen Raum spürbar erhöhen. »Mit den großen Lichtfeldern wollten wir die Assoziation zu Oberlichtern herstellen. Die kassettenartigen Vertiefungen im Beton ermöglichten die Gestaltung von übergroßen, runden Leuchtvolumina«, erläutert Marco Serra.
»Die Idee, die zylindrischen Deckenrücksprünge als Ort für das Licht zu verwenden und mit überdimensionalen Lichträdern zu füllen, ist in enger Abstimmung mit dem Architekten realisiert worden«, erklärt Licht Kunst Licht Projekt- und Teamleiterin Martina Weiss.
16 leuchtende Lichträder
Jede Sonderleuchte besteht aus einer ringförmigen, geneigten Schale aus weiß eingefärbtem, transluzenten PMMA, welche in 12 Einzelsegmente unterteilt wurde. Neben dem Anspruch, die Ringleuchte insektendicht zu bauen, stellten die konstruktionsbedingten Bautoleranzen des Rohbaus von ± 2 cm eine große Herausforderung dar. Als Lichtquelle dient ein 120° abstrahlendes LED-Band, welches zusammen mit den Betriebsgeräten an einem rückseitigen Montageblech befestigt ist und die PMMA-Fläche umlaufend homogen mit neutralweißem Licht hinterleuchtet. Eine tageslicht- und präsenzabhängige Lichtsteuerung garantiert eine energieeffiziente Lichtlösung, welche sicherstellt, dass bei Betreten der Tiefgarage eine Grundhelligkeit von mind. 150 lx erreicht wird, um Orientierung und das Gefühl von Sicherheit zu gewährleisten.
Landschaftspark über der Tiefgarage
Der über der Fahrradtiefgarage liegende Park wurde von den amerikanischen Landschaftsarchitekten Good Form Studio aus Columbus, Ohio geplant. Ein gläserner Pavillon lädt ein, die Mittagspause wind- und regengeschützt im Außenraum zu verbringen und bietet großzügigen Platz für firmeninterne Veranstaltungen und Ausstellungen. Das gläserne Dach des Pavillons wird über die Jahre eine natürliche Begrünung und Verschattung aus Weinreben erfahren, unter welcher eine Installation von freistrahlenden LED-Lampen über Spannkabel integriert wurde. Der den Park durchquerende Boardwalk wird über Pollerleuchten illuminiert, welche eigens für das Projekt konzipiert wurden. Sie blenden das Holzdeck dezent ein und weisen dem Besucher in den Abendstunden blendfrei den Weg.
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