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Neue Norm zu Niederspannungsanlagen

Anforderungen für Baustellen

Quelle: Fotolia/fotomek
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Die hier genannten Anforderungen beziehen sich auf Baustellen. Dazu zählen Bauarbeiten an neuen Bauwerken, Reparaturen, Umbauten, Erweiterungen vorhandener Bauwerke. Für uns Elektrotechniker ist diese Vorschrift gerade bei Baustromverteilern wichtig.

Gegenüber der Vorgängernorm vom Oktober 2007 gibt es nun Hinweise zu Abständen von Freileitungsanlagen. Vorgaben über die zu verwendeten Leitungsbauarten sind ebenfalls berücksichtigt.

Auf Baustellen befinden sich Personen, die mit elektrischen Betriebsmitteln arbeiten. Sie verfügen dabei über wenig bzw. keine elektrotechnischen Kenntnisse. Zum Schutz dieser Personen hat der Planer und Ausführerende die Endstromkreise ordnungsgemäß abzusichern.

Dabei sind Stromkreise mit einem Bemessungsstrom ≤ 32 A zu schützen durch die automatische Abschaltung der Stromversorgung in Verbindung mit zusätzlichem Schutz.

Die DIN VDE 0100-410 (0100-410): 2018-10 definiert als zusätzlichen Schutz eine Fehlerstromschutzeinrichtung mit einem Bemessungsdifferenzstrom ≤ 30 mA.

Des Weiteren kann der Stromkreis geschützt werden durch Kleinspannung mittels SELV oder PELV. Als Alternative kann man auch die Schutzmaßnahme Schutztrennung anwenden. Dabei ist jede Steckdose und jedes in der Hand gehaltene elektrische Betriebsmittel durch einen eigenen Transformator mit einfacher Trennung zu schützen.

Stromkreise mit einem Bemessungsstrom ≥ 32 A sind mit einer Fehlerstromschutzeinrichtung und einem Bemessungsdifferenzstrom ≤ 500 mA auszustatten.

Auf Baustellen befinden sich Krananlagen, Aufzugsanlagen, Betonmischmaschinen und vergleichbare Betriebsmittel. Diese können Schaltüberspannungen verursachen und man sollte aus diesem Grund den Schutz gegen Schaltüberspannungen in Betracht ziehen.

Die größte Änderung und ein ganz neuer Abschnitt ist die Rubrik »Schalt- und Steuergeräte«. Hierfür sind nun Drehstrom-Steckdosen ≤ 63 A mit einer Fehlerstromschutzeinrichtung des Typs B gefordert!

Jeder Baustromverteiler muss eine Einrichtung zum Trennen der Einspeisung beinhalten. Jede Trenneinrichtung ist in der Aus-Stellung zu sichern, beispielsweise durch ein Vorhängeschloss oder mit einer verschließbaren Umhüllung.

Bei fest angeschlossenen Baustromverteilern, die Steckdosen beinhalten reicht eine verschließbare Umhüllung nicht mehr aus. Hierfür ist nun auch die Trenneinrichtung der Einspeisestelle abschließbar auszuführen. Diese Maßnahme ist unbedingt erforderlich, weil die Baustromverteiler oft von Laien benutzt werden.

Baustellen unterliegen einer ständigen Veränderung. Infolge dessen ist die elektrische Anlage hinsichtlich der Beschädigung und Fehlbenutzungen einem Risiko ausgesetzt. Daher ist es erforderlich in angemessenen Zeitabständen, z.B. täglich oder wöchentlich die Anlage zu besichtigen. Zu berücksichtigen wären dabei folgende Punkte:
  • die ausreichende Bemessung von Steckvorrichtungen und Schutzleiter;
  • der ordnungsgemäße Zustand von flexiblen Leitungen und ihrer Anschlüsse an ortsveränderlichen und in der Hand gehaltenen Betriebsmitteln;
  • die Auslegung und der Zustand von Überstrom-Schutzeinrichtungen oder die Einstellung von Leistungsschaltern. Dadurch wird überprüft, ob diese später nicht unzulässig verändert wurden.
Über den Autor
Autorenbild
Dirk Maske

BFE Oldenburg

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