In seiner Eröffnungsrede zieht der BWP-Vorstandsvorsitzende Paul Waning allerdings eine kritische Bilanz der Energiepolitik der desolaten Bundesregierung. Deutschland hinke seinen Zielvorgaben hinsichtlich der CO2-Reduktion und der Sanierungsquote im Gebäudebestand weiterhin hinterher. Neben förderpolitischen Anreizen müsse auch ein faires Energiepreisgefüge dazu beitragen, das große Potenzial der Wärmepumpe für die Energiewende zu erschließen: »Die durch Abgaben künstlich gesteigerten Betriebskosten von Wärmepumpen sind für den Endverbraucher nicht plausibel und blockieren die dringend notwendige Sanierungswelle im Wärmebereich«, warnt Paul Waning.
Podiumsdiskussion zum Gebäudeenergiegesetz
Thorsten Herdan (Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium) skizzierte den BMWI-Fahrplan für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es primär um die Ausgestaltung des Gebäudeenergiegesetzes und um die Möglichkeiten, erneuerbare Heizsysteme auch für den Modernisierungsbereich attraktiver zu machen. Unter der Moderation von Kerstin Vogt (Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.), beteiligten sich neben Herdan Prof. Dr. Martin Neumann (MdB FDP), Julia Verlinden (MdB Bündnis 90, Die Grünen), Dr. Jörg Lippert vom Verband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen und Clemens Dereschkewitz (ait Deutschland) an der Diskussion.Holger Thamm (Stiebel Eltron), Sprecher des Ressorts Politik präsentierte die BWP Branchenstudie 2018 mit dem Marktausblick bis 2050 in zwei Szenarien. Das progressive Szenario kommt auf mehr als acht Millionen Wärmepumpen bis 2050 und damit auf einen Marktanteil von ca. 47 Prozent. Die aktuelle AGORA-Studie »Wert der Effizienz im Gebäudesektor in Zeiten der Sektorenkopplung« rechnet mit 14 Millionen Wärmepumpen um die Klimaziele bis 2050 erreichen zu können, wie Dr. Gerd Rosenkranz von AGORA Energiewende im Anschluss darstellte.
Prof. Dr. Claudia Kemfert (DIW), verdeutlichte in Ihrem Beitrag die akute Gefährdung der Energiewende und appellierte an alle Akteure, gemeinsam deren konsequente Umsetzung zu sichern, denn der internationale Markt sei längst dabei, die deutsche Energiewirtschaft im Bereich der Erneuerbaren zu überholen. Hinsichtlich des Gebäudesektors plädiere das DIW u.a. für eine CO2-Bepreisung und schlägt vor, die Einnahmen beispielsweise für die energetische Gebäudesanierung zu nutzen.
In weiteren Vorträgen ging es unter anderem um die Erwartungen des Handwerks an die Industrie, um neueste Forschungsprojekte, um die europäische Marktentwicklung und es wurden anhand von spannenden Projekte aus In- und Ausland Themen wie Smart Grid, Systemmodule, Digitalisierung sowie Hybrid- und Multivalente Lösungen mit Wärmepumpe diskutiert.
Auszeichnung von Clemens Oskar Waterkotte
Im Rahmen des Forums erhielt der Unternehmer Clemens Oskar Waterkotte auf der Abendveranstaltung einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk. BWP-Vorstandsvorsitzender Paul Waning dankte dem Preisträger in seiner Laudatio für seine einmalige technische Innovations- und PionierarbeitBWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel sendete zum Abschluss einen Appell an die Politik. es sei nicht zu verantworten, dass das Potential der Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie der Wärmewende verspielt werde, weil die entscheidenden Signale aus der Politik fehlten. »Deshalb müssen wir gemeinsam Impulsgeber bleiben, und die Energiewende konsequent voranbringen um den Klimawandel zu stoppen.«
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