Fünf Fragen an Alexander Hahn
Wie kommt man auf die Idee Licht zu vermieten?Alexander Hahn: 2008 habe ich Al Gores Dokumentarfilm »Eine unbequeme Wahrheit« gesehen und war danach fest entschlossen, meinen privaten Energieverbrauch u.a. mit Energiesparlampen zu senken. Aber mich störten die lange Einschaltverzögerung, die schlechte Lichtqualität und das Flackern. Ich tauschte sie gegen LED-Leuchten, aber die waren ziemlich teuer und die Qualität war nicht überzeugend. Da wurde mir klar: Wenn eine Umrüstung für mich als Privatperson schon so aufwändig ist, muss es für die Industrie eine enorme Herausforderung sein, auf LED umzusteigen. Ich recherchierte und stellte fest, dass Unternehmen die hohen Kosten als größtes Hindernis bei der Umstellung auf LED-Technik sahen. Der niedrigere Stromverbrauch führt zwar sofort zu Einsparungen. Aber die decken längst nicht die Anschaffungskosten. Ganz anders bei einem Mietkonzept – die Geschäftsidee für die Deutsche Lichtmiete war geboren.
Was ist das Besondere am Mietkonzept der Deutschen Lichtmiete?
Alexander Hahn: Klimaschutz steht spätestens seit dem aktuellen Bericht des Weltklimarates ganz oben auf der Agenda von Industrieunternehmen. Mit unserem Mietkonzept wird er nicht nur realisierbar, sondern auch finanziell attraktiv – und zwar für alle. Das Unternehmen spart Geld, da die LED-Leuchten rund 70% weniger Energie verbrauchen. Die Mitarbeiter profitieren von besserem Licht, denn durch die maßgeschneiderte Lichtplanung werden alle Leuchten auf die jeweiligen Arbeitsanforderungen individuell abgestimmt. Und die Umwelt wird geschont, weil die hocheffiziente LED-Beleuchtung die CO2-Emissionen je nach Projekt um bis zu 70% reduziert.
Wie bringt man ein innovatives Geschäftsmodell erfolgreich an den Start?
Alexander Hahn:Pioniergeist allein reicht nicht aus, ganz wichtig ist Durchhaltevermögen: Über vier Jahre habe ich meine Geschäftsidee Banken und potenziellen Investoren präsentiert. Die fanden den Ansatz zwar gut, scheuten sich aber mitten in der Finanzkrise vor Kreditvergabe und Investition. Hätte ich nach diesen Rückschlägen gleich aufgegeben, gäbe es die Deutsche Lichtmiete heute nicht. Im Nachhinein übrigens ein Riesenvorteil: Wir sind bis heute bankenunabhängig und wollen das auch bleiben.
Wie geht es für die Deutsche Lichtmiete weiter?
Alexander Hahn: Wir sehen weiterhin große Potenziale im LED-Industriemarkt und gewinnen zunehmend auch große Konzerne als Kunden. Dazu kommen weitere neue Anwendungsgebiete für LED, beispielsweise Optimierung von Pflanzenwachstum in Gewächshäusern. Das Wichtigste aber ist die Digitalisierung. Beleuchtung wird ein integraler Bestandteil der Smartifizierung von Gebäuden, Fabriken und ganzen Städten. Mit eigenen Patenten und intelligenten Kooperationen treiben wir diese Entwicklung mit voran.
Ihre Vision zum 15. Geburtstag des Unternehmens?
Alexander Hahn: Wir sind ein Key Player im Bereich Smart-Building-Ökosysteme in Europa – und sind an der Börse notiert.
Weitere Informationen unter www.lichtmiete.de