Ich habe in einer Kundenanlage folgendes Problem: In einem Badezimmer werden Renovierungsarbeiten durchgeführt, die Fliesen abgeschlagen und die Wände neu verputzt. Beim Verputzen hat der Maurer/Fliesenleger dann laut Kundenauskunft einen Stromschlag bekommen. Darauf bin ich als Elektriker angerufen worden, um mir die Sache anzusehen. An der feuchten Wand konnte ich tatsächlich gegen den Erdanschluss der Badewanne eine Spannung zwischen 40V und 80V messen. Sobald der Stromkreis des benachbarten Schlafzimmer ausgeschaltet wird, ist das Phänomen weg. Also schaltete ich den Stromkreis ab und überprüfte die Isolationswiderstände im Stromkreis bzw. den Leitungen des Schlafzimmer . Alle Messungen ergaben einen Riso > 99M. Mein Verdacht richtet sich nun auf einen ggf. defekten Enstörkondensator eines Rollladenmotors im Schlafzimmer. Könnte dieser ein solches Phänomen verursachen? Hätten Sie oder ein Leser eine Idee wo ich noch suchen kann? Eine andere Idee wäre: die Erdungsanlage ist nicht wirklich mit dem Haupterder verbunden und dadurch ergibt sich eine Spannungsdifferenz. Leider ist der Kunde etwas sperrig, so möchte er zum Beispiel nicht, dass ich Abzweigdosen suche und öffne, um den Fehler einzugrenzen. Ich höre nur immer wieder die Frage, wann der Fliesenleger weiterarbeiten kann. Hinweis: im Haus ist auch kein RCD eingebaut. K. F., Nordrhein-Westfalen
Praxisfrage
Berührungsspannung auf feuchter Wand
Liebe Leser der Fachzeitschrift »de«,
Beim Lesen der Anfrage von K. F. aus Nordrhein-Westfalen würde ich spontan auf eine Spannungsverschleppung eines beschädigten Außenleiters des Stromkreises Schlafzimmer auf die während der Bauarbeiten feuchten Wände tippen. Möglicherweise bestand dieser Fehler schon früher, trat aber bei trockenen Wänden niemals zutage. Dies sind natürlich nur Vermutungen aus der Ferne. Auf alle Fälle besteht akute Gefahr, für die der Auftraggeber die Verantwortung trägt, worauf K. F. als Elektrofachkraft ihn natürlich hinweisen muss. Der Fehlerursache muss auf den Grund gegangen werden, Kostengründe dürfen niemals vor dem Schutz von Leib und Leben stehen. Die Frage ist natürlich, wem der Bauherr in dieser Frage vertraut. Diese Frage sollte man ihm vielleicht auch mal stellen – die Verantwortung bleibt jedoch beim Bauherren (Kunde).
Um zu verdeutlichen, was so alles passieren kann, lassen sich außerdem einige Beiträge der Fachzeitschrift "de" heranziehen. Wir empfehlen unseren Lesern zu diesem Thema die Lektüre folgender beispielhafter Beiträge:
Spannung am Metallring von Schalter-/Steckdoseneinsätzen
Zwischenzähler direkt auf der Wand einer Waschküche montiert
Spürbare Berührungsspannung auf Wasserleitung
Mit freundlichen Grüßen Michael Muschong, Redaktion “de”
Ihre Redaktion »de«
PP14241
Beim Lesen der Anfrage von K. F. aus Nordrhein-Westfalen würde ich spontan auf eine Spannungsverschleppung eines beschädigten Außenleiters des Stromkreises Schlafzimmer auf die während der Bauarbeiten feuchten Wände tippen. Möglicherweise bestand dieser Fehler schon früher, trat aber bei trockenen Wänden niemals zutage. Dies sind natürlich nur Vermutungen aus der Ferne. Auf alle Fälle besteht akute Gefahr, für die der Auftraggeber die Verantwortung trägt, worauf K. F. als Elektrofachkraft ihn natürlich hinweisen muss. Der Fehlerursache muss auf den Grund gegangen werden, Kostengründe dürfen niemals vor dem Schutz von Leib und Leben stehen. Die Frage ist natürlich, wem der Bauherr in dieser Frage vertraut. Diese Frage sollte man ihm vielleicht auch mal stellen – die Verantwortung bleibt jedoch beim Bauherren (Kunde).
Um zu verdeutlichen, was so alles passieren kann, lassen sich außerdem einige Beiträge der Fachzeitschrift "de" heranziehen. Wir empfehlen unseren Lesern zu diesem Thema die Lektüre folgender beispielhafter Beiträge:
Spannung am Metallring von Schalter-/Steckdoseneinsätzen
Zwischenzähler direkt auf der Wand einer Waschküche montiert
Spürbare Berührungsspannung auf Wasserleitung
Mit freundlichen Grüßen Michael Muschong, Redaktion “de”
Ihre Redaktion »de«
PP14241