CE-Kennzeichnung für elektronische Betriebsmittel in Kleinserienproduktion

Vor elf Jahren gründete ich nach der Technikerausbildung meine eigene Firma. Seither entwickle ich elektronische Geräte mit Mikrokontrollern für Fremdfirmen. Vor ca. fünf Jahren habe ich mich in die Handwerksrolle eintragen lassen. Ich erhielt immer mehr Aufträge aus dem Bereich Steuer-, Mess- u. Regeltechnik für verschiedene Branchen. Es handelte sich meistens um Kleinsteuergeräte und SPS-Steuerungen mit CE-Zeichen von namhaften Herstellern. Für manche Steueraufgaben boten sich Lösungen mit einem Mikrokontroller an, die damit auch preiswerter waren. Diese Schaltungen fertigte ich in dem Fall selbst und baute sie in der Endanwendung ein. Es gibt am Markt auch fertige Mikrokontroller-Platinen mit CE-Kennzeichnung, aber eine Stromversorgung und ein paar Bauteile wie Schalter oder Taster, LEDs oder eine Anzeige mussten adaptiert werden. Für ein neues Projekt entwickelte ich eine kleine elektronische Schaltung zur Temperaturmessung. Diese Schaltung liefert einer Kleinsteuerung die erforderlichen Messwerte zur Weiterverarbeitung und Visualisierung. Immer wieder fallen in der Praxis solche Mikrokontroller- bzw. Adapterschaltungen oder Adapterkabel in sehr geringen oder auch Einzelstückzahlen an. Dazu habe ich einige rechtliche Fragen: 1) Wie verhält es sich nun mit der CE-Kennzeichnung und der EMV-Richtlinie für diese Mikrokontroller- bzw. Adapterschaltungen? 2) Darf man nur CE- gekennzeichnete Produkte einsetzen und verkaufen? 3) Für welche Teile der Schaltung muss man eine CE-Dokumentation erstellen? 4) Müssen EMV-Messsungen durchgeführt werden? 5) Wie erstellt man solche Dokumente fundiert? 6) EMV-Messungen von zertifizierten Laboratorien sind meines Wissens nach sehr teuer und stehen im Vergleich mit dem Preis eines Adapters in keinem Verhältnis. Es stellt sich hier die Frage: Was nutzt der Kundschaft eine einfache und preiswerte und somit nützliche Schaltung, die durch Bürokratie verteuert würde? R. S., Baden-Württemberg