Im Zuge der Wiederholungsprüfung einer ortsfesten Elektroinstallationen gab es folgende Auffälligkeiten:
- Anlage 1: Bei zwei Steckdosenverteilern stelle ich festgestellt, dass die 30-mA-RCDs erst bei 36 mA bzw. 39 mA Fehlerstrom (180 ° Phasenlage) auslösten. Die zuvor gemessenen Abschaltzeiten lagen unter 20 ms (5 x I∆n). Die neu eingebauten RCDs lösen nun bei 30 mA bzw. 33 mA Fehlerstrom aus, die Abschaltzeiten liegen unter 10 ms. Sind die neuen RCDs als defekt einzustufen? Wie sind bei der Auslösestrommessung die empfohlenen 30-%-Messgerätefehler zu berücksichtigen?
- Anlage 2: Seit der letzten Prüfung 2010 wurden vor ca. zwei Jahren kundenseitig zwei 300-mA-RCDs gegen 30-mA-RCDs getauscht. Die Abschaltzeiten der alten RCDs lagen laut Protokoll zwischen 10 ms und 30 ms. Die der beiden baugleichen neuen liegen jetzt zwischen 155 ms und 175 ms, was ich nach meinen Erfahrungswerten für ungewöhnlich hoch halte. Sind diese neuen RCDs im vorhandenen TT-System mit einer maximalen Auslösezeit von max. 200 ms ebenfalls als defekt einzustufen? Bei Einrechnung der 30-%-Messgerätefehler wären sie es (gemessen wurde mit einem kalibrierten Fluke 1654B).