Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) in TN-Systemen

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) sind ja bereits seit sehr langer Zeit auf dem Markt und somit Stand der Technik. In unserem Unternehmen wurde vor meiner Zeit jahrzehntelang kaum in moderne Technik investiert, sondern lediglich der Stand der damaligen Zeit gepflegt. 1) Seit ca. zehn Jahren habe ich erwirkt, dass die gesamte elektrische Infrastruktur der Mittelspannungs- und Niederspannungshauptverteilungen erneuert wurde. Ebenso sehr viele Bereichs- und Unterverteilungen. Trotzdem gibt es immer noch etliche Büros und Fertigungsflächen, die über alte Verteilungen versorgt werden und somit über keinen RCD-Schutz verfügen. Deswegen meine erste Frage: kann es in der heutigen Zeit akzeptiert werden, dass es noch Bereiche gibt, die nicht über RCDs geschützt sind? In unserem Betrieb haben wir ein TN-C-S-System. 2) Bei uns wurde für die Versorgung von PCs in Büros und auf Fertigungsflächen hohe Versorgungssicherheit gewünscht, um Datenverluste und Ausfälle zu verhindern. Aus diesem Grund haben wir uns vor längerer Zeit entschlossen, an jedem PC-Arbeitsplatz zwei besonders gekennzeichnete Steckdosen (Schild: »Nur für EDV-Geräte!«) zu installieren, die gegen Überspannung geschützt und nicht über RCD angeschlossen abgesichert sind. Zusätzlich sind daneben immer zwei normale Steckdosen (über RCD) für alle anderen Verbraucher installiert (z.B. Kaffeemaschinen, Reinigung). Würden Sie das für eine vorschriftenkonforme Regelung halten, oder sollten bzw. müssen wir auch dort RCDs nachrüsten? P.W., Schleswig-Holstein