Praxisfrage

E-Check als selbständige EFKffT?

D. M. G. aus Bayern | 09.12.2022

Ist es erlaubt, als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten selbständig Aufträge im Bereich der Geräteprüfung bzw. E-Check anzunehmen und abzuarbeiten? Konkreter: Es würde ein nebenberufliches Gewerbe eröffnet und die handelnde/verantwortliche Person ist von der Qualifikation lediglich eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten.

PP22163

Expertenantwort vom 08.08.2023

Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong

Fachredakteur »de«

Liebe Leser der Fachzeitschrift “de”,

Zur Beantwortung dieser Frage lässt sich ein Beitrag der Fachzeitschrift "de" heranziehen. Wir empfehlen unseren Lesern zu diesem Thema die Lektüre diese Beitrags:

Arbeiten und Prüfen einer EFKffT – Nachfrage

Zusätzlich wird auf den Kommentar aus der Community von M. M. aus Bayern vom 10.12.2022 verwiesen. Auch hier wurden alle wesentliche Aspekte korrekt herausgearbeitet.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Muschong,
Redaktion “de”

PP22163

Kommentare aus der Community (1)

M. M.

Bayern

10.12.2022

16:49 Uhr

Grundsätzlich gilt: Elektrische Anlagen und Betriebsmittel dürfen nur von einer Elektrofachkraft
oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft errichtet, geändert und instandgehalten werden.
Der Status einer Elektrofachkraft wird in den Unfallverhütungsvorschriften und im VDE-Vorschriftenwerk beschrieben.
Der eigenverantwortliche Einsatz der Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT) ist stark begrenzt.
Sie darf ausschließlich sich wiederholende Tätigkeiten an Betriebsmitteln durchführen,
für die eine Arbeitsanweisung vorliegt und für die sie vom Unternehmer bestellt ist.
Festgelegte Tätigkeiten sind gleichartige, sich wiederholende Arbeiten an Betriebsmitteln, die vom Unternehmer in einer Arbeitsanweisung beschrieben sind.
In eigener Fachverantwortung dürfen nur festgelegte Tätigkeiten ausgeführt werden, für die die Ausbildung in Theorie und Praxis nachgewiesen ist.
Diese Formulierung, schließt allerdings die in der TRBS 1203
geforderte Qualifikation für eine befähigte Person nicht ein.
Die eigenverantwortlich prüfen darf, muss zusätzlich eine zeitnahe berufliche Tätigkeit und eine regelmäßige Weiterbildung
(Permanente Qualifizierung auf gesichertem Niveau) nachweisen.
Die Verantwortung für die qualifizierte Weiterbildung und das Vorhandensein aktuell notwendiger Kenntnisse liegt
• bei der »verantwortlichen Elektrofachkraft« des Unternehmens sowie
• beim Unternehmer, bei dem die EFKffT
beschäftigt ist.
Beschränkung des Tätigkeitsfelds
In §5 der Handwerksordnung wird es Handwerksbetrieben erlaubt, Fremdgewerke auszuführen, wenn sie mit dem eigenen Gewerk in einem engen Zusammenhang stehen oder dieses wirtschaftlich ergänzen.
Die Beschränkung auf festgelegte Tätigkeiten reduziert das Einsatzfeld einer EFKffT natürlich deutlich.
Man wird sich schon aufgrund der Tatsache, dass alle Arbeiten in Arbeitsanweisungen festgelegt werden müssen, auf solche beschränken,
die im engen Zusammenhang mit dem Grundgewerk
(eigentlichen handwerklichen Tätigkeit) in Verbindung stehen.
Der Qualifikationsstatus EFKffT ist dort gut, wofür er gedacht war,
nämlich zur elektrotechnischen Ergänzung
eines elektrofremden Grundgewerks.
Fazit:
Bei vorhandener Qualifikation zur befähigten Person, können unter Leitung und Aufsicht einer verantwortlichen Elektrofachkraft Prüfungen
von ortsveränderlichen Geräten und Betriebsmitteln durch Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten durchgeführt werden.
Die verantwortliche Elektrofachkraft legt (schriftlich) fest, in welchem Umfang und welche Geräte geprüft werden dürfen.
Aufsicht und Leitung durch einer Elektrofachkraft ist erforderlich

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