Seit Dezember 2022 ist die EN 50678 als Norm für die Prüfung von Geräten nach Reparatur bindend. Leider schließt diese Norm das Überprüfen von Netzteilen nach einer Reparatur aus. Es gibt »billige« Steckernetzteile, deren Gehäuse sich nur durch grobe Gewalt am Kunststoffgehäuse öffnen lässt und die für wenige Euro ersetzbar sind. Dann gibt es aber auch eine Vielzahl von Labornetzteilen, die wenige 100 € bis über 1 000 € kosten – je nach Ausstattung und Bedienmöglichkeiten. Wenn bei einer Wiederholungsprüfung nach EN 50699 so ein kostbares Labornetzteil wegen zu hohem Schutzleiterwiderstand durchfällt, kann man dies mit wenigen Schritten und Kosten »reparieren«.
Das Problem ist nun, dass die dafür vorgesehene Norm EN 50678 sich nicht auf Netzteile anwenden lässt. Demzufolge muss es entsorgt werden. Für teures Beschaffungsgeld, insbesondere bei Bildungsstätten, muss es dann ersetzt werden. Auch im Hinblick auf die Vermeidung von Elektroschrott und Schonung von Ressourcen ist das ja kontraproduktiv. Kann man in der Norm EN 50699 nicht eine Unterscheidung von Netzteilen vornehmen?
M. W., Hessen