Probleme bei Wiederholungsprüfungen

1) Im Zuge von Wiederholungsprüfungen gem. BGV A3 in elektrischen Anlagen wird durch Betreiber eben solcher Anlagen die Forderung an uns gerichtet, ihre elektrischen Anlagen zu warten, zu reinigen und zu prüfen. Die erforderlichen Messungen gemäß VDE 0105 sollen hierbei jedoch nicht durchgeführt werden. Wie würden Sie eine solche unvollständige Prüfung beurteilen? Was sagt der VdS zu solchen Prüfungen? Ist das so überhaupt sinnvoll? 2) Wenn man in der Praxis fast täglich Isolationsmessungen in elektrischen Anlagen durchführt, stellt man sehr schnell fest, dass in einige Anlagen Isolationswerte von 0M? vorkommen. Die Ursache hierfür sind oftmals vertauschte N- und PE-Leiter (insbesondere im Altbau), Entstörglieder oder auch Induktivitäten. Um hier eine Fehlereingrenzung zu betreiben, ist oft ein erheblicher Aufwand nötig. Am Ende stellt man dann vielleicht fest, dass an einer Leuchte der Schutzleiter als vermeintlicher Neutralleiter aufgelegt wurde. Wie würden Sie argumentieren, wenn Sie nach Ergänzung der elektrischen Anlage um beispielsweise zwei zusätzliche Steckdosen feststellen, dass dieser Stromkreis nach den Isolationsmessungen nicht in Ordnung ist? Kann es dem Kunden zugemutet werden, dass hiernach sämtliche Abzweigdosen in seiner Wohnung geöffnet werden, sämtliche fest an den Stromkreis angeschlossenen Verbraucher getrennt werden, damit dieser Fehler gefunden wird? Es muss ja keine Brandgefahr bestehen – aber Sie könnte durchaus vorliegen. Andererseits möchte man ja auch nicht als »Abzocker« dastehen. Mich würde interessieren, wie man mit diesen negativen Prüfprotokollen umgeht und welche Konsequenzen für meine Kunden bestehen. Was passiert, wenn es wirklich einmal zu einem Schadenfall kommt und der Kunde davon Kenntnis hatte, dass seine elektrische Anlage nicht ordnungsgemäß ist? S. K., Hessen