Praxisfrage

RCD Typ A hinter RCD Typ B messen

D. B. aus Nordrhein-Westfalen | 23.10.2024

Ich wollte neulich mit meinem Gossen Metrawatt eine Schleifenimpedanzmessung Z(L-PE) durchführen. Es handelt sich um eine Schukosteckdose an einer RCBO Typ A B16/0,03 hinter einem RCD Typ B 63/0,5 in einem Kleinverteiler angeordnet. Die Schaltung selber habe ich so vorgefunden. Die Messung habe ich mit Vormagnetisierung durchgeführt. Mein Anliegen ist aber, das bei der Messung die RCD Typ B selbstverständlich abschaltet, normal, die RCBO aber auch zeitgleich mit abschaltet. Die Messung kann ich mir selbstverständlich sparen, aber warum schaltet die RCBO auch ab?

D. B., Nordrhein-Westfalen

Expertenantwort vom 26.11.2024

Michael Lochthofen

Fachdozent für Elektrotechnik, VdS-anerkannter Sachkundiger im Bereich von EMV und Blitzschutz, Mebedo GmbH Koblenz

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Kommentare aus der Community (1)

S. R.

Hessen

28.10.2024

15:07 Uhr

Bei der Messung mit Unterdrückung der RCD-Auslösung ist beim Gossen Metrawatt Profitest zur Vormagnetisierung ein Gleichstrom erforderlich, der vor der eigentlichen Messung (Zs) langsam ansteigt und nach der Messung (Zs) wieder langsam auf „0“ zurückgeht.
Wenn nun der vorgelagerte RCD auslöst, kann der DC-Strom nicht mehr langsam auf „0“ geführt werden. Das durch den DC-Strom erzeugte Magnetfeld in der Spule des RCBO bricht plötzlich zusammen und es fließt ein Strom (Induktion), welcher zum Auslösen des RCBO ausreichend ist.
Den Effekt kann man umgekehrt auch erzeugen, indem man an einem ausgebauten RCD die Anschlüsse (Eingang und Ausgang) des gleichen Leiters mit einem ausreichend hohen sprunghaft einsetzenden Gleichstrom (z.B. Rlo-Messung) beaufschlagt. Ein 30 mA RCD wird dann (je nach Höhe des Mess-Stromes) auslösen. Ebenso kann der RCBO auslösen, wenn man bei der beschriebenen Messung den Prüfstecker vor dem Ende der Messung aus der Steckdose zieht. Es lohnt daher ein Blick in die Bedienungsanleitung des Herstellers, wo die Unterdrückung der RCD-Auslösung beschrieben ist.

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