Für eine Kundenanlage soll ich die Absicherung von Leitungen berechnen. Hierbei stellt sich mir die Frage, welche Reduktionsfaktoren ich wählen soll. Die durchschnittliche Leitungslänge im Gebäude beträgt 50 m. Davon sind ca. 20 m im NSHV-Raum verlegt. Im Gebäude liegen die Leitungen auf Kabelpritschen und sind im Steigeschacht nebeneinander an einer Kabelleiter mit Schellen montiert. Die Leitungen liegen im NSHV-Raum auf einer Länge von ca. 7 m nebeneinander, übereinander und gekreuzt auf dem Fußboden (also völlig unsortiert). Im Steigeschacht liegen sie ordentlich nebeneinander, aber innerhalb der Etagen liegen sie auf einer Kabeltrasse zusammen mit anderen Kabeln und Leitungen (Beleuchtungs- und Steckdosenstromkreise etc.) Die Anlage funktioniert seit Jahren ohne Störungen. Da sich die Verbraucherleistung jedoch reduziert hat (aufgrund effizienterer Geräte) soll jetzt auch die Absicherung der Kabel und Leitungen überarbeitet werden. Ich habe jetzt erstmal die Referenzverlegeart E und einen Reduktionsfaktor von 0,7 angenommen. Bei meiner Berechnung stelle ich jedoch schon fest, dass die vorhandenen Kabel über Jahre schon zu hoch abgesichert waren. z. B.:
- Klimaanlage: Absicherung 355 A, Zuleitung 3 x 95/50 mm2, Länge 80 m, gemessener Belastungsstrom = 130 A
- Etagenverteiler: Absicherung 160 A, Zuleitung 4 x 70/35 mm2, Länge 35 m, hier beträgt der gemessene Belastungsstrom 100 A.