Es geht um den Überlast- und Kurzschlussschutz nach VDE 0100-430 sowie den Fehlerschutz nach VDE 0100-410 bei einer Kombination aus Wechselrichter und Speicher. Ein Wechselrichter (WR) ist hierfür mit einem Batteriespeicher (BS) gekoppelt.
- Der Wechselrichterhersteller gibt einen Be- bzw. Entladestrom von 25 A an. Die VDE 0100-430 besagt ja, dass auf den Überlastschutz bei fest angeschlossenen Betriebsmitteln verzichtet werden darf. Allerdings habe ich Bedenken bei z.B. einem Fehler im Wechselrichter, dass z.B. auch höhere Ströme zum Fließen kommen als die 25 A. Dies wäre leicht durch eine Beschädigung der Platinen möglich. Muss dies berücksichtigt werden?
- Des Weiteren geht es um den Kurzschlussschutz. Wie wird dieser erreicht zwischen WR und Batterie? Es ist nur ein Leitungsschutzschalter 63A im Speicher integriert. Wie weise ich die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme nach – auch auf den Bezug der notwendigen Auslöseströme?
- Außerdem geht es um den Fehlerschutz. Der Batteriespeicher verfügt zwar über einen Schutzleiteranschluss, aber auch hier besteht die Problematik der Messung nach VDE 0100-600. Muss hier ggf. eine RCD des Typs B verwendet werden – und wenn ja, wo muss deren Einbauort sein? In der VDE AR 2510-50 fanden wir auch keine Antworten auf unsere Fragen.
- Meine nächste Frage bezieht sich auf die Notstromversorgung. Der Wechselrichter hat als einfache Ausführung den sogenannten PV-Point. Dieser soll ein TN- oder IT-Netz bilden. Danach müsste ich die Spannungsquelle im TN-Netzsystem erden. Es liegt aber keine Hauserdungsanlage vor. Darf dafür der PEN-Leiter vom Versorger verwendet werden?
- Wenn ich jetzt das Gebäude mit Notstrom versorge (ein- oder dreiphasig vom Wechselrichter), handelt es sich ja eigentlich um eine Nutzungsänderung. Es sind zwar alle Endstromkreise über RCD geführt, aber eben noch alte Zähleranlage Unterverteilungen, Leitungen usw. vorhanden. Hebt sich dadurch der Bestandsschutz auf?
- Ich finde keine wirklichen Aussagen vom Hersteller, welches Netzsystem der Wechselrichter im Notstrombetrieb bildet. Wie kann ich das abschließend klären? Darf ich bei einphasigem Betrieb einfach einen Leiter erden und so einen »Sternpunkt« bilden? Der Wechselrichter ist ein »Fronius SYM GEN 24 plus« und der Speicher ein »BYD HVM 11.0KWH« (Bilder 1 und 2).
M. H., Bayern