Wir haben zahlreiche Schweißboxen für die unterschiedlichsten Schweißaufgaben in der Firma. In den Schweißboxen befinden sich in der Regel zwei bis drei Lichtbogenschweißgeräte ( WIG, MIG, Mag) für die Anwendungen. Die Masseanschlüsse der Schweißgeräte sind hierbei mit den Bajonettsteckverbindern eigens für die Massekabel oder auch durch eine Masseschiene des metallenen Schweißtisches elektrisch miteinander verbunden. Vom Schweißtisch aus erfolgt die Masseverbindung dann weiter zum Werkstück mittels Masseklemme oder Schraubzwinge. Am Schweißtisch wird auch die Masse von den mobil eingesetzten Schweißdrehvorrichtungen (SDV) angeschlossen. Nun kommt es vor, dass der Masseanschluss der SDV nicht richtig oder auch gar nicht angeschlossen wird. Dadurch entsteht folgendes Problem: Beim Versuch zu Schweißen, fließt der Schweißstrom nicht über das vorgesehene Massekabel, sondern über das Stromversorgungskabel (Schutzleiter) der elektrisch betriebenen SDV. Von da weiter über die Schukosteckdose / Linienverteiler / metallenen Gebäudekonstruktions- und Infrastrukturteile / die metallenen Schweißboxen (Lochblechwände mit Schalldämmung), dann zum Schweißtisch und von da zurück zum Schweißgerät. Durch den Schweißstrom wird der Schutzleiter im Kabel der SDV sowie der Schukosteckdose beschädigt. Unsere Lösung war bislang, dass grundsätzlich die Schweißstromkreise der Schweißgeräte erd- bzw. potentialfrei sind, aber durch die Situation in den Schweißboxen mit »metallen Umfeld« entweder zufällig oder zum Teil auch technisch bedingt geerdet. Nun wollen wir die ortsveränderlichen elektrisch betriebenen SDV über einen an der SDV fest angebrachten und direkt angeschlossenen Trenntransformator (Schutzklasse 2) betreiben. Somit wäre die SDV mit Schutzklasse 1 in der Gesamteinheit erdfrei. Über das 2-polige Anschlusskabel des Trenntrafos kann nun kein Schweißstrom mehr fließen. Dennoch stellen sich mir folgende Fragen:
- Die Schutzmaßnahme »Schutztrennung« wäre gegeben, jedoch ist die SDV mit den Masseleitungen der Schweißgeräte verbunden und durch die möglichen Erdverbindungen (siehe beschriebenes Umfeld) indirekt geerdet. Gibt es dadurch Probleme mit der Zulässigkeit?
- Die SDV haben alle eine elektronische Drehzahlreglung. Je nach Modell sind 230V-Reihen- und Nebenschlussmotoren mit Phasenanschnittsteuerung oder Drehstrommotoren mit einphasig gespeisten Frequenzumformern (FU) im Einsatz. Ist die Schutzmaßnahme »Schutztrennung« auch bei elektrischen Geräten mit Thyristor- / Triac-Steuerung mit Entstörkondensatoren zulässig?
- Wie verhält es sich mit derselben Schutzmaßnahme bei elektrischen Geräten mit FU und deren Netzfiltern mit dessen Ableitstrom? (Voraussetzung: Ableitstrom nach VDE 0701/0702 < 3,5mA). Sind die Filter dann noch wirksam?