In der Praxis kommt es vor, dass nach einem selektiven Leitungsschutzschalter (SLS-Schalter) mehrere Unterverteiler angeschlossen werden. Zur getrennten Absicherung der verschiedenen Unterverteiler sind eigentlich nur Schmelzsicherungen möglich. Als Beispiel möchte ich einen Verteiler in der Garage oder Gartenhütte anführen. Wie verhält es sich hier mit der Selektivität von selektivem Leitungsschutzschalter zu den nachgeschalteten Schmelzsicherungen? Ich finde meist nur Angaben zu vorgeschalteten Schmelzsicherungen und nachgeschalteten Leitungsschutzschaltern.
Ich habe für mich zur Beurteilung das Siemens Programm »Simaris Curve« verwendet. Demnach würden ein SLS-Schalter mit 63 A, eine nachgeordnete Schmelzsicherung mit 25 A und nachfolgend ein LSS B16 A die Forderungen nach Selektivität erfüllen. Da dieses allerdings nur beim Einsatz von Geräten dieses Herstellers passt, ist das Ganze meiner Meinung nach nicht immer praxis-tauglich. Ist es zulässig, hier auf die Selektivität zu verzichten oder sind alle Verteilerzuleitungen dann auf 63 A auszulegen?
Für eine Gartenhütte, eine Garage oder zwei Schlafzimmer im Dachgeschoss wäre das sicher überdimensioniert. Hier würden von der Belastung 35 A sicher ausreichen. Kann man die Auslösekennlinie hier alleine zur Beurteilung heranziehen?
J.S., Nordrhein-Westfalen