Ein Trend der Küchengerätehersteller ist es auch unter der Bezeichnung Kochfeld/Einbaubacköfen nur noch Geräte mit Schukostecker, ohne Anschluss für ein zugehöriges Kochfeld auszuliefern. So z. B. bei Kochfeldern ohne Sonderstecker, dafür mit minimiertem Leitungsanschlussraum. Hier ist mir dabei auch schon ein deutscher Markenhersteller untergekommen, der für den zweiphasigen Anschluss des Kochfeldes eine Standardleitung H05 VV-F 5G1,5 mit nur einer blauen Ader mitlieferte. In der Anschlussanweisung gab er aber eine doppelte Auflegung des Neutralleiters vor – de facto unter Verwendung der grauen Ader.
Nun komme ich zu »Schukosteckerherden«. Es wird z. B. gern ein als Splitter bezeichnetes »Küchenanschluss-Set Bachmann, Bac 923.000« angeboten, um damit sowohl Ofen als auch Kochfeld an eine dreiphasige Herdanschlussdose anschließen zu können. Nach meiner Auslegung der aktuellen Normenlage für alle laienzugänglichen Bereiche des normalen Lebens gilt: »Keine neue Schukosteckdose ohne 30-mA-Fehlerstromschutz«. Daher gehe ich davon aus, dass der Fehlerstromschutz – sofern nicht vorhanden – für den Herdstromkreis nachzurüsten ist. Das sieht offenbar die »Was-schert-mich-die-Norm-wenn’s-auch-billiger-geht-Fraktion« anders und erhält dann natürlich den Auftrag.
Mir geht es um eine Aussage »Dritter«, dass es sich mit Einbau des Splitters faktisch um eine neu errichte Steckdose handelt. Zumal dieses Teil im Verhältnis zu einer Abschaltbox vermutlich mittlerweile regelmäßig zum Einsatz kommt – siehe hierzu das Praxisproblem »Einsatz seltener Betriebsmittel – Kücheninstallation mit Abschaltbox« in »de« 7.2021
N. O., Baden-Württemberg