Verteilerprüfung – Bedeutung der E-Check-Prüfplakette

Aktuell sollen wir bei einem Industriekunden einen E-Check (Wiederholungsprüfung VDE 0105-100) an allen Unter- sowie Hauptverteilungen durchführen. Insgesamt handelt es sich um ca. 200 Verteilungen unterschiedlicher Größen. Einige sind neue Verteilungen, einige sind schon um die 20-25 Jahre alt oder sogar älter. Meine Anfrage bezieht sich nun auf die Erteilung der E-Check Plaketten. 1) Kann eine Plakette erteilt werden, wenn zum Beispiel nicht alle Stromkreise einer Verteilung abgeschaltet werden können, und somit die Isolationsmessung sowie eine RCD Prüfung nicht an allen Stromkreisen durchgeführt werden können? Als »bestanden« kann man die Verteilung dann ja eigentlich nicht beurteilen. Eine Abschaltung ist produktionsbedingt teilweise nicht möglich. 2) Fällt eine Verteilung schon durch die Sichtprüfung, wenn der Berührungsschutz unter den Abdeckungen (Abdeckungen sind in Ordnung) der Verteilung nicht gegeben ist? Also zum Beispiel bei alten Aderendhülsen ohne Isolierkragen, oder bei alten Automatenbrücken, bei denen Teilweise das Kupfer berührbar ist. Diese berührbaren stellen, werden erst nach entfernen der Abdeckungen sichtbar und berührbar. Für den Laien also nicht zugänglich. Die Messungen der einzelnen Stromkreise kann man ja trotzdem durchführen. Hierbei werden erfahrungsgemäß die Stromkreise ja Messtechnisch nicht durchfallen. Wie sieht es hier mit der Erteilung der Plakette aus, wenn »nur« der Berührungsschutz unter den Abdeckungen nicht gegeben ist? Wenn die Prüfplakette erteilt wurde, heißt das automatisch, dass die Verteilung den E-Check bestanden hat? Oder sagt die Plakette lediglich aus, dass ein E-Check durchgeführt wurde und die Info, ob die Verteilung bestanden hat, findet sich nur im Prüfprotokoll? P. O., Niedersachsen