Stromschienensysteme sind in der Industrie, Handwerk und Gewerbe weit verbreitet. An diesen Systemen können, mit verschiedenen Abgangskästen, Maschinen und Anlagen mit unterschiedlichen Leistungen angeschlossen werden. Da es auch Abgangskästen mit integrierten Steckdosen gibt (230 V/16 A, 400 V CEE 16 A und CEE 32 A) kann hier schnell und flexibel auf Veränderungen reagiert werden. Wir haben solche Abgangskästen, die alle ohne RCD mit einem I∆N ≤ 30 mA ausgerüstet sind, seit vielen Jahren im Einsatz. Jetzt stellt sich die Frage, ob ein Umstecken oder »neu stecken« eines Abgangskastens mit Steckdosen an eine Stromschiene eine Neuinstallation ist und somit eine RCD wie oben erwähnt zur Anwendung kommen muss.
Können diese Steckdosen einem Festanschluss gleichgesetzt werden, um auf eine solche RCD mit I∆N ≤ 30 mA verzichten zu können? Die Steckdosen sind ohne Leiter nicht erreichbar und sind vorgesehen zur Versorgung einer bestimmten Anlage, die mit »nicht zur allgemeinen Verwendung« bezeichnet ist. Wie verhält es sich, wenn in diese Steckdosen am Abgangskasten eingesteckt werden und dessen Ende zur allgemeinen Benutzung ist?
Müssen wir die Abgangskästen mit Steckdosen mit dieser Art von RCDs nachrüsten oder gegebenenfalls verschrotten? Bei größeren Stromschienensystemen können meiner Meinung nach nicht einfach die Schmelzsicherungen gegen LS/FI-Kombinationen getauscht werden, wegen der dann zu hohen Vorsicherung der Stromschiene. Die wiederkehrende Prüfung der RCD in den Abgangskästen würde zudem einen erheblichen Aufwand bedeuten.
M. E., Bayern