Unsere Firma wird über einen Transformator zum Hautpverteiler hin mit Strom versorgt. Bei uns ist ein TN-C-S-System realisiert. Von der Hauptverteilung aus werden die großen Maschinen und größere Unterverteiler mit Strom versorgt. Im Rahmen der Wiederholungsprüfung (alle vier Jahre) überprüfen wir in jedem Stromkreis die Schutzmaßnahme. D. h. wir messen die Abschaltbedingung für die Sicherungen, den Schleifen- und Netzinnenwiderstand sowie für die Stromkreise mit RCD die Berührungsspannung, Abschaltzeit, Abschaltstrom der RCD mit ein- und fünffachem Abschaltstrom. Die Schutzmaßnahmen werden wie folgt gemessen:
- Steckdosen: direkt in der Steckdose
- Lichtbandsysteme: die letzte Lampe wird angebaut und dann am Stromabnehmer gemessen.
- Maschinen: direkt an den Eingangsklemmen und PE vom Gehäuse der Maschine.
An einigen Verbrauchern ist der Zugang zu den elektrischen Klemmen nur durch Abmontieren der Hauptschalter möglich. Dort wird über eine Verlängerung eine Außenleiter benützt und die PE-Klemme des Messgerätes an dem Verbraucher angeschlossen, um den Schleifenwiderstand zu messen.
Sind diese Messungen ausreichend?
Zur
Isolationsmessung schalten wir die kleineren Verteiler an, verbinden die aktiven Leiter miteinander und messen gegen PE. Wie messe ich aber in großen Verteilern (1 200 A), Abgänge mit PEN-Leiter oder aber auch Stromkreise mit N-Leiter mit großem Querschnitt? Bei Abgängen mit PEN-Leiter müssten die einzelnen Verbraucher abgeschaltet und die N-Brücke im Maschinenschaltschrank entfernt werden. Dann ließen sich die aktiven Leiter L1, L2, L3 und N miteinander verbinden und gegen PE messen. Bei Fünfleiter-Systemen müsste man in der Hauptverteilung die einzelnen N-Leiter abklemmen, alle aktiven Leiter verbinden und gegen PE messen. Ich habe aber Bedenken, diese Arbeiten bei zugeschalteter Hauptverteilung durchzuführen. Auch sehe ich das Ab- und Anklemmen der N-Leitern eher als Fehlerquelle. Ein Abschalten der Hauptverteilung für längere Zeit ist wegen des Dreischichtbetriebs auch kaum möglich. In Stromschienensystemen (Zuleitung: L1, L2, L3 und PEN) müsste in der Stromschiene die Brücke entfernt werden, um dann eine Isolationsmessung der Stromschiene mit angeschlossenen Verbrauchern durchführen zu können. Hierbei könnte die Messspannung eingebaute Elektronik zerstören.
Wie messe ich den Isolationswiderstand in Verteilern, wenn elektronische Verbraucher – z. B. ein Serverschrank – angeschlossen sind oder wenn an eine Verteilung mehrere Verbraucher angeschlossen sind, von denen man nicht sicher weiß, welcher Art diese Verbraucher sind? Müssen die elektronischen Verbraucher ggf. so ausgelegt sein, dass eine Isolationsmessung mit 500 V durchzuführbar ist? Ist auch eine Prüfung mit 250 V möglich? Wie vermeidet man Schäden an Verbrauchern?
Sind die zuvor angegebenen Messungen ausreichend oder sind ggf. noch weitere Prüfungen notwendig?
M. N., Bayern