Als Planungsbüro für elektrotechnische Gebäudeausstattung planen wir regelmäßig auch Elektroinstallationen für Arztpraxen und ähnliche Bereiche. Der Inhalt der VDE 0100-410 und der VDE 0100-710 ist uns soweit geläufig. Nach VDE 0100-710 Abschnitt 710.415.2 muss in Räumen der Gruppe 1+2 ein zusätzlicher Schutzpotentialausgleich ausgeführt werden. Dabei wird eine Schutzpotentialausgleichsschiene im jeweiligen Raum eingebaut, an welche u. a. auch fremde leitfähige Teile und Schutzleiter anzuschließen sind. Es ergeben sich bei uns hier zwei Fragen.
- Unter vorgenanntem Abschnitt in VDE 0100-710 gibt es noch die Anmerkung 1, in welcher darauf hingewiesen wird, dass »Erdschleifen« zu vermeiden sind. Aus unserer Sicht sind beide Forderungen zusammen aber widersprüchlich. Setzt man die Forderung um, dass die Schutzleiter aller Stromkreise im jeweiligen Raum nochmal mit der Schiene des zusätzlicher Schutzpotentialausgleiches verbunden werden, so ergibt sich automatisch eine Erdschleife.
- In den zusätzlichen Schutzpotentialausgleich sollen auch fremde leitfähige Teile einbezogen werden. Leider fehlt der Zusatz, dass dies nur für Teile gilt, welches ein Fremdpotential in den Bereich einbringen können. Metall-Fassadenelemente oder Türzargen, welche mit der Ständerkonstruktion von Trockenbauwänden verbunden sind, müssen aus unserer Sicht beispielsweise eingebunden werden, metallene Rohrsysteme der Haustechnik und Metall-Brüstungskanäle sicher auch. Aber müssen beispielsweise auch Metallschränke oder -regale einbezogen werden?