Zweiadrige Leuchtenauslässe in Räumen mit Badewanne oder Duschen

Bekanntlich genießen alte elektrische Anlagen, in denen unveränderte Zweileitersysteme installiert wurden, den sogenannten Bestandschutz, solange keine Veränderungen oder Erweiterungenan der Anlage ausgeführt wurden. Ich bin insbesondere für VDE-Prüfungen von Wohnungen im Mietbestand zuständig. Diese sind zum großen Teil noch in klassischer Nullung und sogar noch mit NFA-Leitungen installiert. Ich empfehle dem Vermieter grundsätzlich immer eine komplette Sanierung der elektrischen Anlage. Aber da spielen natürlich die Kosten eine Rolle. Bei den Prüfungen finde ich häufig Wandauslässe in Zweileitertechnik vor. Meine Frage bezieht sich auf den Badbereich bei solchen zweiadrig ausgeführten Wandauslässen. Die Mieter der betreffenden nutzen häufig handelsübliche Badschränke, in denen eine Schutzkontaktsteckdose integriert ist. Laien schließen den Spiegelschrank in der Regel einfach an und schalten ihn dann ein. Er funktioniert ja vermeintlich. Der Schutz leiter ist in diesen Fällen nicht angeschlossen und die Einbausteckdose entspricht nicht den einschlägigen VDE-Bestimmungen. Wie muss ich das als Fachmann eigentlich anschließen, da ich die klassische Nullung ja gar nicht anwenden darf? Muss ich mich jetzt mit dem Unverständnis des Mieters auseinandersetzen, möglicherweise einen Rausschmiss riskieren, geschweige denn den Auftragsverlust hinnehmen, wenn ich dem Mieter sage: »Ihren bisher verwendeten Spiegelschrank können Sie vergessen, kaufen Sie sich eine entsprechende Leuchte, Das ist alles, was Sie da anbringen dürfen«? Gibt es an dieser Stelle eine befriedigendere Lösung? - R. H., Berlin