Als nach EN14065 RABC-zertifizierter Textildienstleister sorgt MEWA dafür, dass die Mitarbeiter dort funktional und hygienisch sauber angezogen sind. Jedoch gelten textile Dienstleister und Wäschereien bisher nicht als systemrelevant. Sollte es zukünftig zu weiteren Einschränkungen kommen, ist die Versorgungskette in vielen Sektoren der Kritischen Infrastruktur gefährdet.
Denn während andere ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen können, sind die Mitarbeiter eines großen Teils der versorgungsrelevanten Branchen nach wie vor täglich im Kontakt mit vielen Menschen. Neben Abstandhaltern und Spuckschutzwänden gehört die Bereitstellung hygienisch einwandfreier Berufskleidung zu einem professionellen Hygienemanagement – und damit zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern derzeit bieten können.
Um beim Waschen getragener Kleidung Viren, Keime und andere schädliche Schmutzstoffe sicher zu entfernen, sind – nach Empfehlung des Robert Koch Instituts – Waschtemperaturen zwischen 60 und 75 Grad nötig. »Unser Hygienemanagement gewährleistet, dass die bei Mewa gewaschenen Textilien mikrobiologisch einwandfrei sind«, bestätigt Ulrich Schmidt, Vorstand Produktion & Logistik der Mewa Unternehmensgruppe. »Alle unsere Betriebe, in denen Berufsbekleidung gewaschen wird, tragen das wfk-Siegel für Textilhygiene.« Hohe Hygienestandards in den Betrieben, hochtemperierte Waschverfahren und der routinemäßige Einsatz von Desinfektionsmitteln inaktivieren auch Viren wie Covid-19 vollständig.
»Durch die Versorgung mit hygienischer Schutz- und Berufskleidung tragen wir dazu bei, dass Menschen in Lebensmittelproduktion und -handel, Industrie, Handwerk, Verkehrswesen, Energieversorgung und Einrichtungen des Gesundheitswesens weiter ihre Arbeit machen können«, erklärt Hans Peter Weidling, Vorstand Kundenservice & Distribution. »Ohne den Service der Textildienstleister hätten die Mitarbeiter im Supermarkt von heute auf morgen keine frische Berufskleidung mehr zur Verfügung, die Mitarbeiter der kommunalen Entsorger könnten ohne saubere Warnschutzkleidung ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen.«
Industrieputztücher halten Maschinen am Laufen
Das Gleiche gilt für die Versorgung mit Mehrwegputztüchern für Werkstätten, Druckereien und systemkritische Industrien. Auch dort müssen Maschinen weiterlaufen und Fahrzeuge instandgehalten und gereinigt werden. Jeden Tag nehmen Facharbeiter in der Produktion und der Instandhaltung Putztücher von Mewa in die Hand, um Maschinen und Anlagen zu säubern und zu pflegen: in Verkehrsbetrieben, Bauhöfen, Industrieunternehmen aller Art und Entsorgungsunternehmen. Druckmaschinen der Verpackungsindustrie und für Presseerzeugnisse werden mit Mehrwegtüchern gesäubert; Lebensmittelproduzenten nutzen besondere Tücher, die unter speziellen hygienischen Bedingungen gewaschen werden.
»Ein Putztuch mag als selbstverständlich eingeschätzt werden, aber es ist für die Produktion von Gütern essentiell: Können Maschinen nicht gesäubert werden, kann man über kurz oder lang die Produktion nicht aufrechterhalten«, erklärt Michael Kümpfel, Vorstand Marketing & Vertrieb. »Alle Maschinen müssen irgendwann gewartet werden. Selbst um Kühlanlagen von großen Rechenzentren instand zu halten, kommen Putztücher zum Einsatz. So ist auch die neue digitale Welt letztlich von der klassischen textilen Welt abhängig.« Die Tücher sind Mehrwegprodukte: Sie werden gewaschen und vielfach wiederverwendet. »Industrieunternehmen können nicht ohne Putztücher arbeiten. Sie müssten – gäbe es unsere Dienstleistung nicht – von jetzt auf gleich auf Papiertücher umstellen. Das könnte sich im B2B-Bereich ähnlich auswirken wie die Vorratskäufe von Toiletten- und Handtuchpapier durch Endverbraucher: Einweg-Putzmaterial könnte zeitweise zur Mangelware werden.«
Auch Handwerkerkleidung wird nach höchsten Hygienestandards gewaschen
Vom hohen Hygienestandard in den Mewa Betrieben profitieren alle Kunden. »Jede Mechaniker-Latzhose verlässt ebenso mikrobiologisch einwandfrei unsere Betriebe wie der Kittel für den Lebensmittelproduzenten«, informiert Ulrich Schmidt. Denn: Alle Mewa Betriebe, die Berufskleidung bearbeiten, sind nach dem Risk Analysis and Biocontamination Control System (RABC) zertifiziert. Eingekleidet werden die Teams von Lebensmittelproduzenten, Bäckern und Fleischern, aber auch von Logistikern, Bauhöfen und Handwerkern und Kfz-Werkstätten. Rund 1,2 Millionen Menschen gehen täglich in Kleidung von Mewa zur Arbeit. Für alle Branchen gilt: Mewa bringt und holt die Kleidung und übernimmt die Pflege von A bis Z – und zwar nach genau jenen hohen Hygienestandards, die für Kunden aus der Lebensmittelverarbeitung gelten.
Lieferfähigkeit erhalten
Insgesamt stattet Mewa 190.000 kleine, mittlere wie große Unternehmen in Europa mit Betriebstextilien aus, davon 84.000 in Deutschland – stets unter der Einhaltung von Hygiene-, Sicherheits-, Umweltschutz- und Gefahrgutrichtlinien. Dazu gehören Unternehmen, die Verkehrsinfrastrukturen aufrechterhalten, Feuerwehren ebenso wie Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen wie Pflege, Pharmazie, ärztliche Praxen und Labore. Auch Bereiche der Bundeswehr und Polizei nutzen Putztücher von Mewa in ihren Werkstätten.
Um sie weiter uneingeschränkt beliefern zu können, ist aus Sicht von Mewa die Anerkennung von Textildienstleistungen als so genannte systemrelevante Dienstleistung unabdingbar. »Wir beliefern Kunden in ganz Europa. Da in der aktuellen Situation auf der einen Seite einzelne Kunden und manchmal sogar ganze Kundengruppen ihren Betrieb temporär einstellen mussten, ist Kurzarbeit bei uns auch ein Thema«, so Ulrich Schmidt.
»Auf der anderen Seite sehen wir aber an höheren Waschmengen gerade aus den hygienesensiblen Kundenbranchen wie beispielsweise der fleischverarbeitenden Industrie, dass der Bedarf an hygienisch sauberer Kleidung größer ist denn je.« Das zeige die Relevanz professioneller Textildienstleistung gerade in diesen Zeiten.
Kampf um Anerkennung als systemrelevant
Auf Seiten der Politik sei die Bedeutung der Textildienstleistung bisher noch nicht überall erkannt worden. »Die Bemühungen unseres Branchenverbands DTV (Deutscher Textilreinigungs-Verband e.V.), eine bundesweite Anerkennung von Textil-Service als systemrelevanter Zulieferer für die Kritischen Infrastrukturen zu erwirken, waren bisher ohne Erfolg«, sagt Ulrich Schmidt. »Für uns ist dies kaum nachzuvollziehen.« Derzeit sei die Versorgung der Kunden mit hygienisch einwandfreier Berufskleidung, die zum hohen Teil auch Persönliche Schutzausrüstung ist, gesichert. Wenn es aber zu weiteren Einschränkungen kommen sollte, wie es bereits an den Mewa Standorten in Italien und Spanien der Fall ist, dann müsse für die Textilservice-Unternehmen die Arbeitsfähigkeit erhalten bleiben. Das schließe auch die Versorgung der Betriebe mit Wasch- und Desinfektionsmitteln und weiteren Hilfsstoffen zur Abwasseraufbereitung ein, ohne die nicht gewaschen werden kann.