Gerade in öffentlich oder gewerblich genutzten Gebäuden sowie in Mehrfamilienhäusern gelten strenge Vorgaben zu Brandschutz, Fluchtwegsicherheit und Barrierefreiheit. Je nach Gebäudeart und -nutzung genügt mancherorts eine selbstschließende Tür mit Türschließer für eine barrierefreie Nutzung im Normalbetrieb, andernorts benötigen selbstschließende Brand- oder Rauchschutztüren mindestens Freilauf-Türschließer oder Feststellanlagen.
Eine weitere Option ist der Einbau einer Tür mit Türantrieb. In Eingangsbereichen, zwischen Tiefgarage und Hausflur oder in Treppenhäusern wird daher oft mit Schleusen gearbeitet, also mit Bereichen, die durch zwei Türen einen sicheren Zwischenraum schaffen.
Art und Nutzung von Treppenräumen berücksichtigen
In Treppenräumen kommt häufig eine sogenannte Rauchschutzdruckanlage (RDA) zum Einsatz. Sie hält den Treppenraum im Brandfall mit einem kontrollierten Überdruck gegenüber den angrenzenden Räumen rauchfrei (Bild 2). Auf diese Weise bleiben Flucht- und Rettungswege frei, die Menschen im Gebäude können sich in Sicherheit bringen und die Feuerwehr kann den Brand löschen.
Entscheidend ist allerdings die Frage, welche Personengruppen den Treppenraum erreichen müssen, und ob diese die Tür gegen den Druck der RDA öffnen können. Die Größe der Tür und die Höhe des Differenzdrucks spielen hierbei ebenfalls eine Rolle. »Bei Türen im Einzugsbereich einer RDA ist zunächst die Einbausituation entscheidend«, erklärt Günther Weizenhöfer, Architekt und Teamleiter Pre Sales Development bei Geze. Auch die Nutzung des Treppenraums im Alltag spielt eine Rolle: »Manchmal wird der Treppenraum nur für den Notfall genutzt. In anderen Fällen werden die im Notfall druckbelüfteten Bereiche aber auch im Alltag genutzt.« Aus dieser Fragestellung und der jeweils gesetzlichen Vorgabe ergebe sich dann die Anforderung an die einzusetzende Türtechnik. »Hier gibt es erhebliche Unterschiede, die nicht zu unterschätzen sind«, so der Experte.
Sichere und leise Türschließung dank Überströmklappen
Ein weiteres Problem bei Schleusen, auch unabhängig von einer RDA: Ist eine der beiden Türen geschlossen, muss der Türschließer der anderen Tür gegen den entstehenden Staudruck schließen. Nur, wenn auch die zweite Schleusentür geöffnet ist, wird der Schließvorgang nicht behindert. Dann allerdings schlägt die Tür laut zu, was gerade in Wohnhäusern, Krankenhäusern oder Altenheimen ein unerwünschter und für die Bewohner unangenehmer Nebeneffekt ist.
Eine Lösung dafür können Überströmklappen sein, die das Problem lindern. Hält man eine der Türen mittels Feststellanlage offen, lässt sich die andere Tür sehr gut einstellen. Bei beiden Lösungen entstehen allerdings Zusatzkosten. Eine Lösung dieses Problems bietet der neue Türschließer »TS 5000 Softclose« von Geze. Die Weiterentwicklung des »TS 5000« ist speziell für herausfordernde Einbausituationen mit wechselhaften Druckverhältnissen konzipiert, in denen Türen dennoch sicher schließen sollen – und das am besten noch leise.
Frühzeitige und enge Abstimmung aller Beteiligten ist notwendig
Gerade in größeren Gebäudekomplexen kann eine Evakuierung im Brandfall oft nur über die Treppenhäuser erfolgen (Bild 3). Daher ist hier das verlässliche Schließen eines Türschließers oberstes Gebot, ganz egal welche Druckverhältnisse in dem jeweiligen Gebäude oder Treppenhaus herrschen. Diese Sicherheit bietet der »TS 5000 Softclose«. Und dank seiner aufeinander abgestimmten, entkoppelten Ventile genießen die Gebäudenutzer im Normalbetrieb absolute Ruhe. Die Ventile ermöglichen ein stufenloses Einstellen der Endschließgeschwindigkeit auf den für das Schließen der Tür entscheidenden letzten 15 ° Öffnungswinkel.
Um alle entscheidenden Faktoren für Brandschutz, Fluchtwegsicherheit, Barrierefreiheit und Komfort rechtzeitig zu berücksichtigen und eine teure Umplanung zu vermeiden, ist in jedem Fall eine enge Abstimmung zwischen Architekten, Planern und Experten von Beginn an erforderlich.
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